Sicherheit in unsicheren Zeiten: Deutliche Gehaltssteigerung für Mitarbeitende der Diakonie in Bayern ab 2021.

Nürnberg, 8. Juli 2020. Die Gehälter der Mitarbeitenden der bayerischen Diakonie steigen ab 1. Januar 2021 deutlich an: Sie erhalten monatlich bis zu 2,1 Prozent mehr Gehalt. „Planungssicherheit für Mitarbeitende, aber auch für Träger und Einrichtungen in unsicheren Zeiten, war ein zentrales Ziel bei den Tarifverhandlungen in der Kommission“, so der Vorsitzende der Dienstgeberseite, Dr. Günther Bauer. „Dienstnehmer und Dienstgeber mussten sich in schwierigen Verhandlungen deutlich aufeinander zubewegen.“ 

 

So blieb die Eigenbeteiligung an der Altersvorsorge – ursprünglich ein Wunsch der Dienstgeber – ebenso ausgeklammert wie das Ziel der Dienstnehmer, eine weitere Gehaltsstufe einzuführen. „Die jetzt erzielte Gehaltserhöhung stellt damit einen Kompromiss dar, mit dem beide Seiten zufrieden sein können“, so Bauer weiter.

 

Konkret bedeutet der Beschluss der ARK eine Gehaltssteigerung der Gehaltsgruppen E1 bis E 11 um 2,1 Prozent; die der Gehaltsgruppen E12 bis E14 steigt um 1,6 Prozent. „Damit werden zum einen die Fachkräfte und zum anderen auch die Mitarbeitenden in den unteren Entgeltgruppen wie Hauswirtschaft/Reinigung besonders gewürdigt.“

 

So verdienen Mitarbeitende in der Gehaltsgruppe E8 – dazu zählen Pflegekräfte, Erzieher und Erzieherinnen, aber auch Ergotherapeuten und -therapeutinnen – im ersten Jahr ab dem 1. Januar 2021 3.076 Euro, statt wie bislang 3.013 Euro, in der höchsten Erfahrungsstufe 5   3.562 Euro, statt wie bislang 3.488 Euro im Monat.

 

Für Mitarbeitende in der Gehaltsgruppe E11 – wie Einrichtungs- sowie Pflege-dienstleitungen – steigt das Gehalt von 4.131 Euro auf 4.218 Euro in der Stufe 1 bzw. von 4.800 Euro auf 4.901 Euro in der Erfahrungsstufe 5. Die Höhe der Sonderzahlung („Weihnachtsgeld“) beläuft sich auch zukünftig auf 80 Prozent des Gehaltsdurchschnitts der Monate Juli bis September. Die Vergütung für Anerkennungspraktikantinnen und -praktikanten sowie der Auszubildenden erhöht sich um 50 Euro im Monat.

 

Der Beschluss stellt Bauer zufolge ein attraktives Ergebnis für die Mitarbeitenden dar. Gleichzeitig berücksichtigt er die finanzielle Situation der diakonischen Träger. „Sie müssen immer die Refinanzierung im Blick haben und jede Gehaltssteigerung mit den Kostenträgern aushandeln. Hinzu kommen Belastungen durch die Corona-Pandemie, die auch an der Diakonie nicht spurlos vorübergegangen ist“, so Bauer.

 

Auch für Günter Popp von den Dienstnehmern stellt der Beschluss einen tragfähigen Kompromiss dar. „Wir wollen, dass die Diakonie für alle Mitarbeitenden ein attraktiver Arbeitgeber bleibt. Besonders wichtig war uns aber, dass die Gehälter der niedrigeren Gehaltsgruppen attraktiv bleiben. Damit reagieren wir nicht nur auf die angespannte Arbeitsmarktlage, sondern handeln auch unserem diakonischen Selbstverständnis entsprechend, die Schwächeren besonders im Blick zu haben.“ 

 

Angepasst wurde ebenfalls der Nachtzuschlag für Mitarbeitende in diakonischen Einrichtungen. Er beträgt nun 25 Prozent für die Gehaltsgruppen E1 bis E9 und 20 Prozent in den Gehaltsgruppen darüber. „Auch hier setzen wir ein Zeichen, indem wir die unteren Gehaltsgruppen besonders berücksichtigen“, so Günter Popp von der Dienstnehmerseite.